Bosco Gurin (Walsermuseum)

Rund 35 Kilometer nordwestlich von Locarno am Lago Maggiore liegt die kleine Siedlung Bosco Gurin auf rund 1.500 Metern Höhe. Damit ist es das höchstgelegene Dorf im Schweizer Kanton Tessin.  

Die Zufahrt erfolgt über das Vallemaggia. In Cevio zweigt der Weg nach Bosco Gurin links ab. Dann geht es gleich mal in zehn engen Kehren bergan. Bis Cerentino folgt die Strecke dem Lauf eines Bergbachs. Ein letzter Anstieg und schon ist in etwa die Höhenlage des Dorf erreicht. Knapp fünf Kilometer später ist dann Schluss. Direkt vor dem Postamt von Bosco Gurin endet die Straße.

Das Dorf selbst ist verkehrsfrei gehalten. Kein Wunder, in der alten Walsersiedlung wäre für Fahrzeuge auch so gut wie kein Platz. Die letzten Meter bis zum Zielpunkt, dem Walserhaus, sind zu Fuß zurückzulegen.

In dem historischen Gebäude, einem Musterbeispiel für die alpine Architektur, ist ein Museum zur Geschichte des Ortes, aber auch zur Kultur der Walser im Alpenraum zu finden. Hier kann man sich auch über die eigenständige Sprache der Walser, einen deutschen Dialekt, informieren.

Im Mittelalter machten sich die Walser einen Namen, als sie abgelegene Täler und Alpen besiedelten. Dabei brachten sie ihre Sprache und ihren Architekturstil mit. Bosco Gurin zählt zu den besterhaltenen Beispielen ihrer Kultur und gilt als eine der letzten walserdeutschen Sprachinseln im romanischen Raum.

Auch deshalb – und natürlich wegen der kehrenreichen Zufahrt – zählt es zu unseren Favoriten.