Aussichtskapelle Samerberg

Nicht immer ist ein Berg wirklich ein Berg. Dies trifft auch auf das Beispiel Samerberg in Oberbayern zu. In diesem Fall bezeichnet der Begriff ein Hochtal. Den verwirrenden Namen erhielt es von seinen Bewohnern, die sich in früheren Zeiten ihren Lebensunterhalt als Säumer (Samer) verdienen mussten. Das heißt, sie transportierten Waren auf dem Rücken von Tieren über die steilen Gebirgswege.
Ihrem Namen macht der kleine sakrale Bau alle Ehren. Von dem Standpunkt zwischen Törwang und Obereck genießen Besucher – gutes Wetter vorausgesetzt – eine tolle Aussicht über das Rosenheimer Land mit Bad Aibling und Rosenheim bis hin zum Chiemsee. Bemerkenswert ist zudem die über 100 Jahre alte Eiche direkt neben der Kapelle, die zum 70. Geburtstag des damaligen Prinzregenten Luitpold gepflanzt wurde und daher den Luitpoldeiche trägt. Der letzte bayerischen König, Ludwig III., soll sich nach seiner Entthronung genau hier von seinem Reich verabschiedet haben.
Die Kapelle besteht aus einem ungewöhnlichem achteckigen Konzept und stammt aus dem 19. Jahrhundert. Teile im Inneren sind sogar noch älter. So wurde der kleine gotischen Altar auf das 16. Jahrhundert datiert. Zwar wird die Aussichtskapelle selbst leider nicht geöffnet, man kann aber zumindest hineinschauen.
Aus nördlicher Richtung führt eine schöne Kurvenstraße aus dem Örtchen Achenmühle zu ihr hinauf.